... will ich heute zeigen.
Gestern war ich im Wald, in der Frühe schon, weil ich wusste, dass mich ein langer Tag am Schreibtisch erwartete.
Beim Blättern in einer uralten Zeitschrift bin ich vor einigen Monaten mit dem Gedanken konfrontiert worden, was ich denn einem Außerirdischen zeigen würde, vielleicht als Erstes. Ein Außerirdischer? Mir kam der Gedanke, was würde ich einem Wesen zeigen, das aus der Vergangenheit käme, aus einer Zeit etwa, wo da, wo ich lebe und gehe, ein warmes Meer war. Das Jurameer. Und heute der Wald.
Ob nun Außerirdische oder Zeitenwanderer... ich würde die BesucherInnen mit in den Wald nehmen. Dieser Gedanke begleitet mich oft in den Wald und wieder hinaus.
Gestern nun war es nass im Wald. Überall waren Pfützen. Auf dem Weg,
mittendrin,
am Rand, ganz ruhig
mit Spuren vom Fahrradreifen.
Und ein Hinweisschild auf ein "temporäres Biotop". Für die Gelbbauchunken. Es gibt sie tatsächlich. Ich habe sie gehört.
Ein temporäres Biotop. Wechsel und Bestand. Auch ein schöner Gedanke.
Der Wald war nass, die Blätter feucht und schwer. Und glänzend.
Auch am kleinen Teich.
Ein Eintauchen in die Natur, ein Wahrnehmen ihrer Schönheit.
Zugleich war und bin ich voller Trauer; Trauer um die Menschen, die bei dem Zugunglück bei Riedlingen gestorben, verletzt und traumatisiert worden sind.
Respekt und Dank für die Menschen, die geholfen haben, professionell und spontan. Ich bin dankbar, in einem Land zu leben, wo schnelle Hilfe möglich ist. Dank für die Menschen, die einfach da sind und mit aushalten, was kaum auszuhalten ist. Die Tun, was nötig ist und manchmal Not wenden und retten kann.
Ein Starkregen, wie er immer wieder vorkommt und vorgekommen ist. Nicht einmal besonders lange und besonders heftig. Ein kleiner Erdrutsch. Mehr nicht. Mit verheerenden Folgen.
Schweigen und Innehalten.